Pandora & ihre Töchter

Pandora – der Mythos 

Aus Rache an Prometheus, der den Göttern das Feuer gestohlen und den Menschen gebracht hatte, schuf Zeus mit Hilfe der anderen Götter die erste Frau des Menschengeschlechts: Pandora. Hephaestos gab ihr einen perfekten Körper. Hermes gab ihr Weisheit. Aphrodite gab ihr die Kunst der Liebe und Verführung. Zeus gab ihr eine Büchse, die alle Übel dieser Welt enthielt. Ausgestattet mit diesen Gaben schickte er sie zum Fluch der Männer auf die Erde. Pandora öffnete die Büchse und die Übel breiteten sich unter den Menschen aus. Neid, Mißgunst, Eifersucht, Streit und Krieg waren die Folge. Nur die Hoffnung blieb in der Büchse, als Pandora den Deckel wieder schloß.

 

 

Pandora heute – ein Model. Schönheit. Perfekter Körper. Verführung. Sex sells.

Die Rolle der modernen Pandora erzählt die Geschichte einer Frau, die für ihren Erfolg in der Modewelt einen hohen Preis bezahlt. Den perfekten Körper haben, als Objekt für jegliche Begierde dienen, ein Produkt zum Verkauf, auf Knopfdruck funktionieren, immer und immer wieder, stets mit einem Lächeln auf den Lippen.

Wo bleibt in dieser perfekten Hülle noch Platz für die Frau? Und was ist wenn die Jugend vergeht?

Pandora wehrt sich gegen den Ausverkauf ihres Körpers, sucht, die Leere in ihrem Innern zu füllen. Sucht, die verloren gegangene Ehrfurcht vor ihrem Körper, dem Körper einer Frau, wieder zu finden. Sucht, wie sie in dieser Welt mit ihren Regeln und Idealen leben kann, ohne sich selbst zu verlieren.

……..

Kreation und Darstellung Mirjam Orlowsky
Text & artistic direction Ryszard Nieoczym, Kanada

.

Das Stück ist Teil einer Reihe von sechs Einfraustücken unter dem Titel The Greek Cycle: Ancient Mirrors / Modern Voices. Die Stücke beschäftigen sich mit verschiedenen Frauengestalten aus der griechischen Antike: Pandora, Kassandra, Medusa, Psyche, Pasiphae und Hekate. Es werden die Geschichten dieser Frauen aus der Mythologie erzählt und gleichzeitig wird der Bogen zur heutigen Zeit geschlagen. Was ist das Erbe dieser Frauen? Wie leben die archetypischen Formen noch heute in uns weiter?

In Zusammenarbeit mit: LeTHAL Le Théâtre de L’Homme Actor’s Laboratorium, Toronto Canada Le Théâtre de la Recherche le contre-courant, Québec City Canada Mad Dam Theatre Research Ensemble, Athen Griechenland Wildflecken Theater – “a moveable feast”, Berlin

 

Fotofilm: